Sinfoniekonzert

Samstag, 13. Mai 2023, 19.00 Uhr

Cecilien-Gymnasium, Schorlemerstraße 99, 40547 Düsseldorf-Oberkassel

Sonntag, 14. Mai 2023, 17.00 Uhr

Städtisches Gymnasium Haan, Adlerstraße 3, 42781 Haan

TonArt-Orchester Düsseldorf
Leitung: Barbara Sieks



Mit freundlicher Unterstützung durch:




Düsseldorfer TonArt e. V.

Das TonArt-Orchester wurde 1995 gegründet und ist seit über 25 Jahren fester Bestandteil des Düsseldorfer Kulturlebens. Damals war das Ensemble neue Heimat für erwachsene Mitglieder des Jugendsinfonieorchesters der Clara-Schumann-Musikschule. Heute ist das „TonArt“ die ideale Adresse für alle, die ihre musikalische Begeisterung neben Beruf und Familie nicht verloren haben. Jede Woche treffen sich junge und ältere Hobbymusiker, um hier kleine und große sinfonische Werke einzustudieren. Zwei große Abschlusskonzerte in und um Düsseldorf krönen halbjährlich die Freude an der gemeinsamen musikalischen Leidenschaft. Dabei sind Ehrgeiz und gemeinschaftliches Miteinander für die über 70 Instrumentalisten immer Berufung statt Beruf. So wird das „TonArt“ zu einer Bühne für die Musik und für alle, die sie lieben.

Konzertreisen führten das Orchester nach Barcelona, Norditalien, zum internationalen Orchestertreffen „Entre deux mers“ nach Frankreich und zur "Fête de la Musique" ins luxemburgische Echternach. Im Rahmen der Bergischen Biennale für Neue Musik Remscheid begeisterte das Ensemble 2008 mit dem Programm „100 Jahre Filmmusik“.

Die jüngste Konzertreise führte das Orchester Ende April 2023 nach Bremen. In Zusammenarbeit mit der Bremer Orchestergemeinschaft fand dort ein gemeinsames Konzert statt.


Barbara Sieks

Barbara Sieks begann ihre musikalische Ausbildung im Alter von sechs Jahren mit Klavierunterricht. Seit ihrem neunten Lebensjahr spielt sie Geige.

Schon während der Schulzeit wirkte sie in Schul- und Musikschulorchestern mit. Sie war viele Jahre Konzertmeisterin des Jugendsinfonieorchesters der Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf.

Teilnahmen an Schülerakademien und Meisterkursen im Fach Violine bei Professor Koji Toyoda (Berlin) ebneten ihr den Weg zum Musikstudium.

Ab 1995 studierte sie Schulmusik mit Hauptfach Geige an der Hochschule für Musik in Köln und erhielt dort ihren ersten Dirigierunterricht. Seminare bei Professor Bloemeke (Detmold) untermauerten ihre profunden Kenntnisse.

Seit 2004 unterrichtet Barbara Sieks die Fächer Musik und Biologie am Pascal-Gymnasium Grevenbroich. Im August 2012 übernahm sie dort das Amt der stellvertretenden Schulleiterin.


Programm

Guiseppe Verdi (1813 - 1901)

Ouvertüre zu Verdis „La forza del destino“ — „Die Macht des Schicksals“

Heitor Villa-Lobos (1887 - 1959)

Konzert für Gitarre und kleines Orchester

1. Allegro preciso
2. Andantino e andante
3. Cadência
4. Allegro non troppo

*** PAUSE ***

Florence Price (1887 - 1953)

Sinfonie Nr. 1 in e-Moll

1. Allegro ma non troppo
2. Largo, maestoso
3. Juba dance
4. Finale - Presto


Die Musik des Schicksals

Das heutige Konzert bietet Musik in ihrer großen Bandbreite emotionaler Ausdrucksmöglichkeiten. Gemeinsam ist allen drei Komponisten und Komponistinnen des heutigen Abends die künstlerische Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft und den politischen Entwicklungen ihrer Herkunftsländer. Wir werden Ohrenzeugen einer temperamentvollen Erzählung über Liebe und Schicksal. Wir hören ein lyrisches Konzert, in dessen Zentrum filigrane Virtuosität an der Gitarre steht. Nach der Pause genießen wir als Zentrum des heutigen Abends die 1. Sinfonie einer zu Recht immer bekannter werdenden Komponistin, die es wegen ihres Geschlechtes und ihrer afro-amerikanischen Wurzeln nicht nur im Musikgeschäft nicht leicht hatte, sich und ihre große Kunst durchzusetzen.

Das Konzert beginnt mit der Ouvertüre zu Verdis „Forza del Destino“.

Verdi wurde vermutlich am 10. Oktober 1813 in Le Roncole, (die Angaben schwanken zwischen dem 9. und 10. Oktober) im Departement Taro im französischen Kaiserreich mitten in eine für Italien politisch äußerst turbulente Zeit hineingeboren. Er starb am 27. Januar 1901 in Mailand.

Die „Macht des Schicksals“ ist eine Oper, die nach der zweiten Fassung vier Akte hat. Das erste Libretto stammte von Francesco Maria Piave. Das Libretto der zweiten Fassung schrieb Antonio Ghislanzoni nach dem Drama „Don Alvaro o la Fuerza del sino“ von Angel de Saavedra, Duque de Rivas.

Verdi hatte sich der Politik zugewandt und längere Zeit nicht mehr an das Komponieren einer Oper gedacht, als an ihn eine Anfrage für eine Oper erging. Vielleicht auch aus Ernüchterung über das politische Tagesgeschäft, begann er sofort mit der Arbeit an einem neuen Werk. Die Uraufführung der ersten Fassung der Oper war am 10. November 1862 in St. Petersburg. Die zweite Fassung wurde am 27. Februar 1869 in Mailand uraufgeführt. „La Forza del Destino“ begann ursprünglich mit einem Vorspiel, das ohne Unterbrechung in den ersten Akt der Oper führte. Für die Neufassung verlängerte und verstärkte Verdi das Präludium und machte daraus eine Ouvertüre, die noch vor dem Ende des Vorhangs ausklingt. Die Ouvertüre basiert auf melodischen, harmonischen und rhythmischen Themen, die in der Oper selbst behandelt werden. Sie zitiert und kombiniert mehrere der markantesten Melodien, auch das bedrohliche, einleitende Drei-Akkord-Motiv und die schnelle, wiederholte, aufsteigende Begleitfigur, die in der Oper mit dem tragischen Schicksal assoziiert wird. Als erste „moderne“ Oper, die aus Ideen und nicht aus einzelnen Nummern bestünde, ordnete Giuseppe Verdi selbst seine 1862 uraufgeführte „Forza del destino“ ein. Das Werk bezieht seine Antriebskraft aus der Polarität zweier entgegengesetzter Gefühlswelten, die die Hauptfiguren geradezu obsessiv beherrschen: auf der einen Seite die vermeintliche Schuld am Tode von Leonoras Vater, die auf ihr und ihrem Geliebten Alvaro lastet; auf der anderen Seite der Rachedurst, der Leonoras Bruder Carlo dazu treibt, die beiden über alle Grenzen hinweg zu verfolgen. Über drei Stunden hinweg entspinnt sich eine bedingungslose Verfolgungsjagd, die die drei Hauptfiguren durch eine Welt führt, die immer mehr aus den Fugen gerät.

Das „Konzert für Gitarre und kleines Orchester“ von Heitor Villa-Lobos.

Heitor Villa-Lobos wurde am 5. März 1887 im brasilianischen Rio de Janeiro geboren. Er starb dort am 17. November 1959 in Rio. Der Komponist, Cellist, Gitarrist und Dirigent ist in Brasilien sehr populär und gilt dort als der bedeutendste Vertreter klassischer Musik.

Nur wenige Werke des Œuvres von Villa-Lobos entstanden vor seinem 25. Lebensjahr. Danach setzte eine erste Schaffensphase ein (1912-1919), in der noch nichts von der starken Identifizierung mit der Seele seines Landes, mit seiner Natur und seinen Gesängen zu spüren ist. Das ist erst in der zweiten Phase mit den Choros als Zentrum (1920-1929) der Fall. In dieser monumentalen Werkgruppe, vom Solostück für Gitarre bis zur Komposition für Chor und Orchester reichend, huldigt Villa-Lobos den Volksmusikanten seiner Jugend; das gemeinsame Improvisieren mit ihnen versuchte er hier kompositorisch wieder aufleben zu lassen.

Sein Gitarrenkonzert entstand im Jahr 1951. Das Konzert schrieb er für den spanischen Gitarristen Andres Segovia. Ihm ist das Konzert auch gewidmet. Ursprünglich war das Werk für drei Sätze konzipiert und trug den Namen „Fantasia Concertante“. Später fügte Villa-Lobos auf Segovias Wunsch noch eine Kadenz hinzu und änderte den Titel in „Concerto for Guitar and small Orchestra“.

Der Solist des heutigen Abends ist Ares Gnauk.

Florence Price wurde am 9. April 1887 in Little Rock (Arkansas) geboren. Sie starb am 3. Juni 1953 in Chicago (Illinois). Ihre erste Komposition wurde veröffentlicht, als sie elf Jahre alt war. Florence Price war die erste Afroamerikanerin, die sich als Komponistin klassischer Musik in den USA durchsetzen konnte. Eine außergewöhnliche Frau, die in Little Rock (Arkansas) aufwächst, in Boston studiert, sich nach Rassenunruhen in Chicago niederlässt und von ihrem gewalttätigen Mann scheiden lässt — die Kinder bringt sie mit musikalischen Nebenjobs durch.

Ihre 1. Sinfonie in e-Moll war ihr Durchbruch als Komponistin. Die Sinfonie wurde zwischen Januar 1931 und dem Anfang des Jahres 1932 komponiert. In dieser Zeit erholte sich Price von einer Fußverletzung. Im Februar 1932 reichte sie die 1. Sinfonie zusammen mit Kompositionen anderer Kategorien beim Rodman-Wannamaker-Wettbewerb ein und erhielt für ihre Sinfonie den ersten Preis. Der Gewinn des Wettbewerbes brachte ihr die Aufmerksamkeit des Dirigenten Frederick Stock vom Symphony Orchestra of Chicago ein. Die Sinfonie erlebte ihre Uraufführung mit diesem Orchester unter Leitung von Stock bei der Weltausstellung 1933. Price war damit die erste Afroamerikanerin, deren Orchesterwerk von einem großen US-Orchester gespielt wurde.

In einem Artikel des Internet-Portals jpc anlässlich einer 2021 veröffentlichten CD ihrer Sinfonien 1 und 3 heißt es über sie: „Obgleich Price bis zu ihrem Tod 1953 komponierte und unterrichtete, wurde ihre Musik von Ultramodernisten fast habituell als konservativ abgetan. Zugleich blieb ihr aufgrund von Rassismus und Sexismus ein Weg versperrt in Räume, in denen sie hätte reüssieren können.

Aufführungen, Veröffentlichungen und Aufnahmen ihrer Musik blieben selten.“ Dies hat sich, wenn auch erst spät, geändert. Price hinterließ ein umfassendes Œuvre, das Lieder, Orgelwerke, Klavierstücke sowie Chor-, Kammermusik- und Orchesterwerke beinhaltet. Ein stilistisches Merkmal ist, dass Price in etlichen Werken Spirituals arrangierte.

Die 1. Sinfonie hat vier Sätze und dauert etwa 40 Minuten.

Die Satzbezeichnungen lauten:

  1. Allegro ma non troppo
  2. Largo, maestoso
  3. Juba Dance
  4. Finale

Der Eröffnungssatz enthält Melodien und Rhythmen, die sich auch in der afro-amerikanischen Volksmusik finden. Er zitiert Dvořáks 9. Sinfonie „Aus der neuen Welt“. Der folgende langsame Satz lässt berührende, hymnenartige Melodiebögen aufsteigen.

Faszinierend exotisch ist der Scherzo-Satz. Ihn hat Florence Price als „Juba Dance“ gestaltet — „Juba Dances“ sind Stampftänze der Sklaven in den amerikanischen Südstaaten, denen man die Verwendung von Trommeln verboten hatte.

Das Finale führt alle Farben zusammen und endet mit einem prachtvollen Ausrufungszeichen.

Mit dieser „besonderen Note“ seien Sie heute in einen hoffentlich milden Frühlingsabend verabschiedet!

Wolfgang Morgenstern


Orchesterbesetzung Düsseldorfer TonArt e. V.

1. Violine
Susanne Brückner
Birgit Buisson
Friederike Esser
Matthias Fischer
Markus Hammacher
Heike Melmert-Morgenstern
Doris Raschke
Eva Strauch
Gerfried Töpler
Kathryn Voss

2. Violine
Annette Ehrhardt
Annika Hasselberg
Johanna Hermsen
Nadia Heuser
Susanne Klier
Matthias Schick
Katrin Schöls
Monika Scholtyssek
Mirjam Weygandt
Oda Wolff

Viola
Viola Alankuş
Christof Angemeer
Juliane Fonrobert
Kathi Kennemann
Oliver Reiß
Cornelius Vogl

Violoncello
Lisa Banholzer
Alexander Goedicke
Detlef Kaese
Stefanie Mallard
Maria Markus
Manfred Nagel
Christoph Roolf
Michael Welsch

Kontrabass
Joachim Gnauk
Georg Raspe

Flöte
Anna Cermak
Beate Hirtz
Sabine Linnemeier

Oboe
Horst Brunotte
Sabine Ebigt
Lisa Weißbach

Klarinette
Jörg Pieper
Anne Renaudineau
Martina Roos

Fagott
Harald Janko
Florian Schwarz

Horn
Edgar Hirtz
Raimund Hirtz
Andreas Longerich
Annette Schmitz

Trompete
Heiko Foering
Stefan Jumpertz
Christina Walther

Posaune
Marten Jumpertz
Ortrud Reinhold
Thomas J. J. Müller

Tuba
Walter-Ulrich Kellner

Percussion
Martina Milthaler
Malte Wunderlich


Unsere nächsten Konzerttermine:

11. und 12. November 2023


Kontaktadressen:

Raimund Hirtz
Neustraße 91
40721 Hilden
raimund.hirtz@t-online.de


Barbara Sieks
Auf 'm Rott 42
40591 Düsseldorf
barbara@sieks.de



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